Projekte / Unixeinführung / Das Netzwerk
Kapitel 4 Das Netzwerk
Das Netzwerk
1 - Das lokale Netz
Die Rechner im Rechnerpool sind alle untereinander und mit anderen
Rechnern vernetzt, d.h. verbunden. Das bedeutet, dass hier jeder
Rechner unter anderem auch mit einem Server verbunden ist, auf dem z.B. die Dateien aus Deinem Home-Directory gespeichert sind.
Das hat den praktischen Vorteil, dass Du die Dateien, die Du an einem Rechner
- z.B. toliman, einer SUN-Blade 150 aus dem großen
SUN-Pool - verändert hast, auch auf
anderen Rechnern weiter bearbeiten kannst und auf jedem Rechner immer
die aktuelle, zuletzt gespeicherte Version zur Verfügung hast. Du
musst Dich also nicht immer auf dem gleichen Rechner einloggen, um an
Deine Dateien zu kommen,
sondern kannst den ersten Rechner nehmen, der gerade frei ist. So
kannst Du sogar von
einem Rechner in einem anderen Gebäude42 auf Deine Dateien zugreifen,
die Du im studentischen Rechnerpool im Gebäude 082 erstellt
hast.
Ein Nachteil dieser Lösung ist natürlich, dass alles vom Betrieb
des Servers bzw. dessen Anbindung an das Netzwerk
abhängt, auf dem Deine Dateien liegen. Läuft dieser nicht, so kannst
Du auch nicht arbeiten.
Den Server, auf dem Dein Home-Directory gespeichert ist, kannst Du leicht mit ,,df ~'' herausfinden. (Studentenserver ist arcturus.) Die Server laufen allerdings unter normalen Umständen so, dass man keine Probleme mit ihnen hat. Sollte es doch Probleme mit den Servern geben, so kümmern sich die dafür zuständigen Mitarbeiter sofort darum und versuchen, den Rechner so schnell es möglich ist, wieder zum ,,Leben zu erwecken''.
2 - Arbeiten im Netzwerk
Ein weiterer Vorteil des Netzwerks ist, dass Du auch an Rechnern
arbeiten kannst, vor denen Du garnicht sitzt. Mit dem Befehl
ssh rechnername
kannst Du dich auf anderen Rechnern
,,einloggen'', um dort zu arbeiten. Vorrausetzung ist natürlich,
dass Du auch auf dem anderen Rechner einen Account hast, Dich
dort also auch einloggen darfst.
Der Einloggvorgang sieht dann beispielsweise so aus:
doe@toliman ~ > ssh spica
Last login: Wed Sep 18 21:36:49 2002 from toliman.informat
_/_/_/_/ _/ _/ _/
_/ _/_/ _/ _/ Albert-Ludwigs-Universitaet Freiburg
_/_/ _/ _/ _/ _/ _/ Fakultaet fuer Angewandte Wissenschaften
_/ _/_/_/_/ _/_/_/_/
_/ _/ _/ _/ _/ Pool Gebaeude 082-00
Bei Problemen mit den Rechnern:
mailto:poolmgr@informatik.uni-freiburg.de
http://poolmgr.informatik.uni-freiburg.de/
setup www/mozilla
setup office/acrobat505
setup xemacs
setup gnu
Sinnvoll ist das einloggen auf einem anderen Rechner z.B. dann, wenn du an einem Rechner ohne Diskettenlaufwerk bist, aber etwas von oder auf einen USB Stick bzw. Diskette
kopieren willst. Dann kannst Du Dich nämlich einfach auf den nächsten Rechner mit einem freien USB Port bzw. Diskettenlaufwerk einloggen und dort kopieren43.
Per ssh kannst Du Dich auch von zu Hause aus im Rechnerpool
einloggen. Sogar dann, wenn Du ,,nur'' ein Windows-System zu Hause
zur Verfügung hast. PuTTY44
ist ein SSH-Client für Win32, den man sich
kostenlos45 herunterladen und installieren kann.
Beim Arbeiten auf einem ,,fremden'' Rechner46 sollte man beachten, dass man nicht einem eventuell
lokal vor diesem Rechner sitzenden Mitstudenten die Rechenpower klaut,
indem man Programme unnötigerweise dort laufen läßt.
3 - Dateitransport im Netz
Am Anfang dieses Kapitels wurde erwähnt, dass Du hier an jedem Rechner mit Deinen Dateien arbeiten kannst ohne zu bemerken, dass Du an einem anderen Rechner sitzt.
Von daher spielt ,,Dateitransport'' hier an der Fakultät kaum eine Rolle.
Trotzdem kann es manchmal ganz praktisch sein, Dateien von einem
Rechner auf einen anderen zu bekommen. Hier seien nun zwei Methoden
beschrieben:
FTP (,,File Transfer Protokol,,) in Abschnitt 4.3.1 und
scp (,,secure copy'') in Abschnitt 4.3.2.
scp dient Dir für den sicheren Dateitransport hier oder für
den Datenaustausch mit anderen (Uni-)Accounts. FTP verbindet Dich
mit der weiten Welt. Du findest mehr Daten auf FTP-Servern als Du je
brauchen wirst... Eine Begründung, warum Du hier nicht wie
vielleicht gewohnt mit FTP arbeiten kannst, findest Du u.a. im
nächsten Kapitel unter 5.2.
Mit FTP kannst Du also Dateien von sogenannten FTP-Servern downloaden, d.h. auf die Festplatte übertragen. Da FTP ein sehr verbreiteter Dienst unter inzwischen so ziemlich allen Betriebssystemen ist, findet man auch ,,unzählige''47 Programme hierfür. Hier sollen nur ein paar davon kurz vorgestellt werden.
Vielleicht noch ein kleiner Tip, bevor wir zu den Programmen kommen:
FTP-Server lagern ihre Software, die sie frei zum Download anbieten, meist in einem Verzeichnis, das /pub heißt. Solltest Du im Hauptverzeichnis des Servers nichts brauchbares finden, so versuche Dein Glück in diesem Verzeichnis.
- mc
Der Midnight Commander ist ein Dateimanager, wie ihn vielleicht mancher in ähnlicher Form noch von DOS her kennt. Und der mc kann auch FTP!
Nach dem Start kann man im linken oder rechten Dateifenster per ,,FTP Link'' Verbindung zu einem FTP-Server aufnehmen, indem man im Menü oben (erreichbar über < F9 > ) eben diese Option von ,,Left'' bzw. ,,Right'' anwählt. Man kann dort die Adresse des FTP-Servers angeben. Du kannst das ja mal mit ,,unserem'' Server versuchen. Seine Adresse lautet
ftp.informatik.uni-freiburg.de
Ab nun kann man sich nach Verbindungsaufnahme durch die FTP-Ver"-zeich"-nisse ,,hangeln''.
- Browser
Man kann auch einen der Internet-Browser, als FTP-Programm nutzen. Da man sich hier praktisch nur mit der Maus durch die Verzeichnisse klicken muss, ist er wohl auch so beliebt.
Man gibt die Adresse des Servers an, klickt sich durch die Verzeichnisse und kann beim Klicken auf eine Datei diese gleich betrachten oder speichern.
Bei der Angabe der Adresse ist noch zu beachten, dass vor der Adresse
selbst noch ftp://, das sogenannte Protokoll48, stehen muss. Statt
http://www.informatik.uni-freiburg.de/
für die Homepage des Insitutes für Informatik muss die Adresse also
beispielsweise
ftp://ftp.informatik.uni-freiburg.de
für unseren FTP-Server heißen.
Die Liste von FTP-Programmen läßt sich nahezu beliebig fortführen. Natürlich findest Du auch auf FTP-Servern unzählige FTP-Programme.
scp ist ein UNIX-Befehl, um auf der Kommandozeile Dateien sicher
zwischen zwei Rechnern hin und her zu kopieren. Die Methode, mit scp
Dateien zu kopieren, wird wohl in der Regel kaum nötig sein und dieses
Teilkapitel kann deswegen erstmal ruhigen Gewissens übersprungen
werden. Falls scp doch mal gebraucht wird, hier eine kurze
Erläuterung, wie das funktioniert:
scp hat folgende Syntax, den wir noch näher erläutern werden:
scp [[userA@]RechnerA:]Quelldatei [[userB@]RechnerB:]Zieldatei
Da dies wie gesagt etwas kompliziert aussah, hier eine Erklärung der einzelnen Teile der Befehlszeile:
- userA bzw. userB
Bestimmt, wem die Datei jeweils gehört bzw. gehören soll. Wenn kein User angegeben wurde, so geht scp davon aus, dass die Datei dem User gehört bzw. gehören soll, der den Befehl ausführt.
- RechnerA bzw. RechnerB
Angabe des Rechners, von dem die Datei kopiert werden soll (,,RechnerA'')
bzw. des Rechners, auf dem die Datei dann schließlich gespeichert werden
soll (,,RechnerB''). Ist kein Rechner angegeben, so wird jeweils der aktuelle Rechner angenommen.
- Quell- bzw. Zieldatei
Datei, die kopiert werden soll mit der Angabe, wo die Datei dann abgelegt werden soll. Wenn der Name der Zieldatei nicht mit / beginnt, wird er als relativ zum Home-Verzeichnis angesehen.
Nun endlich ein Beispiel: Will John (mit dem Loginnamen john) eine Datei
scptest.txt vom aktuellen Rechner auf den Rechner
andererrechner kopieren, auf dem er als johny03 einen
Account hat, so lautet der Befehl:
scp scptest.txt johny03@andererrechner:
Nachdem John das Passwort von johny03 auf
andererrechner eingegeben hat,
wird die Datei auf andererrechner in das Home-Verzeichnis
von johny03 kopiert.
Fussnoten
41und damit auch
Kosten
42natürlich nur, wenn Du auch einen Account in einem anderen
Rechnerpool hast...
43wie
das geht, stand ja schon in Kapitel 2.3.11, in dem das Arbeiten mit USB und Disketten erläutert wurde
44 Eine Suche nach ,,Putty'' bei Google liefert schon als ersten Treffer
den richtigen Link auf
http://www.chiark.greenend.org.uk/~sgtatham/putty/.
(Zumindest war das noch im Oktober 2004 so.)
45PuTTY unterliegt der MIT Licence, siehe http://www.opensource.org/licenses/
46vor dem man nicht
selbst sitzt
47aber immer abzählbar viele...
48mehr
zum Protokoll in Kapitel 7
Sascha Frank
Last modified: Tue Nov 8 15:04:11 CET 2016
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